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Von analog nach digital
In der Rückbetrachtung ist es einfach, große technologischen Umbrüche zu identifizieren, wie sie der Wandel der auf Silberhalogenid Film basierenden Fotografie hin zur reinen digitalen Bildaufzeichnung darstellte.
Dieser Umbruch vollzog sich zunächst unmerklich, gewann jedoch Mitte der 1980'er Jahre deutlich an Fahrt, da der IBM PC und Apple Macintosh Einzug in den Berufsalltag hielten und der Begriff DTP (Desktop-Publishing) fest etabliert wurde.
Brückentechnologie
Mit der rasant fortschreitenden technischen Entwicklung der Fotodioden-Technik und den darauf basierenden CCD-Zeilensensoren, entstanden zunächst 35mm direct Transmitter, später leistungsfähige Flachbett- und Filmscanner.
Still Video Kamerasystem
Das noch Ende der 1980'er Jahre entwickelte Still-Video Kamerasystem auf Basis der analogen S/W Video-Technik (Nikon QV-1000c) war ein weiterer Entwicklungsschritt, Bilddaten direkt nach der Aufzeichnung via Datenleitung an die Bildredaktionen zu übertragen.
Digitalkameras
Mit der Entwicklung immer höher auflösender Bildsensoren, entstanden Anfang der 1990'er Jahre erste Digitalkameras mit beruflich nutzbarer Auflösung, die beispielsweise für die Tagespresse einen enormen zeitlichen Vorteil erzielten. Diese zunächst exorbitant teuren Digitalkamera-Systeme auf Basis von Markt bekannten Profi-Kameras für berufliche Anwender, wurden dank einer immer stärkeren Verbreitung schnell qualitativ besser und deutlich preiswerter. Der Umbruch von der Film basierten Fotografie zur digitalen Bildaufzeichnung war spätestens Ende der 1990'er Jahre im vollen Gange...
Das Europäische EIP - Alan Bartlett
Informationen zu Produkten der Nikon Electronic Imaging Products (EIP) Division vor 1990,
beruhen zu einem guten Teil auf den Erinnerungen ehemaliger EIP Mitarbeiter und dem im Internet nachzulesenden Bericht des früheren European EIP Manager Alan Bartlett (1988 -1994), der das Europäische EIP aufbaute und maßgeblichen Einfluss in der Erschließung des neuen Marktsegments hatte. Auf nikonweb.com hat er 2011 einen Bericht über seine frühere Tätigkeit für Nikon veröffentlicht.
Quelle: http://www.nikonweb.com/alanbartlett/
Electronic Imaging (Engineering) Devision
Weiterhin hat die heutige Nikon Corporation selbst zwei aufschlussreiche Berichte auf Ihrer Konzernseite imaging.nikon.com veröffentlicht, die vom damaligen Nikon Entwicklungsleiters des EIE Kenji Toyoda ursprünglich für das Nikkor Club Quarterly Magazine geschrieben wurde.
Quelle:
http://imaging.nikon.com/history/chronicle/cousins21-e/
http://imaging.nikon.com/history/chronicle/cousins16-e/index.htm
Pionierarbeit zum digitalen Workflow
Das Produkt-Portfolio der Nikon Electronic Imaging Division überdeckte im Bereich der neuen Technologien neben Transmittern, Scannern, Still-Video- und Digitalkameras auch einen Bereich, der den wenigsten noch bekannt sein wird.
Es handelt sich um die Entwicklung von sogenannten TV-Nikkoren, die Ende der 1980'er bis Anfang der 1990'er Jahre produziert wurden. Diese waren für den professionellen Einsatz der TV-Studios und Sender konzipiert.
Nikon Presentation Systems Section
Eine weitere Abteilung der Nikon Electronic Imaging Division bereitete sich auf den Markteintritt im Geschäftsumfeld der Office Produkte vor.
1. Pro-Vu Imager
Während der Photokina 98 stellte man zwei digitale Overhead Projektoren mit eingebauter Digitalkamera als sogenannte "Imager" vor, von denen ein Modell zusätzlich mit einem 35mm Filmscanner ausgerüstet wurde. Diese Produkte stellten eine pfiffige Visualisierungsplattform für Vortrag und Schulung dar.
2. Beamer und Rückprojektionstechnik
Um das Produkt Portfolio abzurunden, wurden zwei kräftige OEM Office-Beamer sowie ein großer Präsentationsmonitor mit Rückprojektionstechnik angeboten.
Magneto-optische Datenträger
Eine Schwester Division (Nikon Optical Storage Division) befasste sich mit der Entwicklung besonders schnelle Datenaufzeichnungs-methoden auf speziellen MO-Datenträgern (Magneto-optisches Verfahren), die Mitte der 1990'er für professionelle Hifi-Produktionsstudios entwickelt wurde.
Nikon LIMDOW-Technik
Diese von Nikon exklusiv entwickelte Technologie für MO-laufwerke konnte für damalige Verhältnisse mit ungewöhnlich hoher Lese- und Schreibgeschwindigkeit punkten.
Nikon Beluga
Die Nikon 5 1/4" MO-Medien mit 2.3 und 2.6 GB Kapazität wurden mit Nikon Kowhow entwickelt und in Japan produziert, während die Laufwerke als Auftragsproduktion bei der Fa. Moss Inc. hergestellt wurden.
Die Medien und Laufwerke wurden unter dem Markennamen "Beluga" zusammengefasst.
Auf Kundenseite (Video-/Tonstudios) wurden MO-Laufwerke seinerzeit im Verband eingesetzt, um die erforderliche Kapazität für das abmischen verschiedener Tonspuren Videoschnitt sicherzustellen. Das deutsche EIP wurde 1997 mit der Vermarktung für Deutschland und Österreich betraut.