Die zweite Generation 1991:

LS-3510 AF    35mm-Filmscanner mit Autofokus

Mit dem LS-3510 AF stellte Nikon 1991 einen Nachfolger für den erfolgreichen seit 1988 produzierten LS-3500 vor. Nikon profitierte von den Entwicklungen der 35mm Direct Transmitter Serie und konnte mittlerweile auf eine fast 10 jährige Erfahrung im Bereich der Filmscanner Technologie zurückblicken.

 

So konnte der LS-3510 AF eine Scanfläche von 40 x 40 mm abtasten, in dessen Bereich die 35mm Vorlage nach Wunsch gedreht werden konnte. Bezogen auf Kleinbild standen max. 3.175 ppi Auflösung zur Verfügung (5000 ppi Auflösung auf der gesamten Fläche 40 x 40mm) 

 

Der LS-3510 AF übertraf in allen Aspekten seinen erfolgreichen Vorgänger, da er die modulare Anpassungsfähigkeit des letzten 35mm direct Transmitters NT-3000 geerbt hatte und je nach Bedarf (und Budget) mit einem 12bit-Board anstatt der üblichen 8bit und alternativ mit einem SCSI-Interface anstatt des allmählich veraltenden GPIB-Interface ausgestattet werden konnte. Der Austausch der Platinen war extrem einfach, da man die Boards lediglich aufstecken musste und die Zugänglichkeit gewährleistet war.

 

Im besonderen Maße hatte Nikon seine Aufmerksamkeit einer hohen optischen Abbildungsleistung des Scannerobjektivs in Verbindung mit einem innovativen Autofokus gewidmet. Somit war der LS-3510 AF weltweit der erste Filmscanner, der über diese Technik verfügte.

Bezüglich der Produktivität erreichte man mehr als eine Verdopplung des Datendurchsatzes, was dem moderneren Aufbau des Filmscanners und der weiterentwickelten Signalverarbeitung geschuldet war. 

 

Die Aufrüstung mit dem optionalen 12bit Board machte absolut Sinn, da man mit dem Filmscanner auch Zielgruppen adressierte, die hochwertige Druckergebnisse erzielen wollten. Hier ist es fast unabdingbar, Helligkeitsübergänge im Bereich der Mitteltöne sowie der dreiviertel Töne mit 12 bit (4.096 Farbstufen pro Kanal) zu erfassen, um einen möglichst gleichmäßigen Helligkeitsverlauf ohne Stufen zu erreichen. Die max. abtastbare Dichte des Vorlagematerials (35mm Film) dürfte im Bereich von 3.0D-3.6D gelegen haben. mit Erfahrung ließ sich aus schwierigen Vorlagen noch einiges herauskitzeln.

 

Agfa Vision 35      Nikon als OEM Hersteller

Mit dem LS-3510 AF war Nikon ein beachteter Wurf gelungen, sodaß die Agfa-Gevaert AG Kontakt aufnahm und den LS-3510 AF als Agfa Vision 35 mit in das Programm 1993 aufnahm. 

Gegenüber dem Nikon Scanner erhielt der Agfa Vision 35 eine auf die Bedürfnisse von Agfa abgestimmte Firmware, die den Zugriff der eigenen Scan-Software aus dem Hause Agfa zuließ. Unter Kennern der Materie erfreute sich der Agfa Vision 35 aufgrund der sehr guten hauseigenen Scansoftware (FotoLook) als leichter handhabbar und qualitativ hochwertiger bezüglich der Druckergebnisse. Da die Hardware beider Scanner bis auf die Firmware deckungsgleich war, zeigte sich hier beispielhaft der qualitative Einfluss der Software.

Der Vision 35 wurde ausschließlich mit 12bit Board und SCSI Interface Schnittstelle durch Agfa-Gevaert vermarktet. Bedauerlicherweise kann der LS-3510 AF nicht mit Agfa FotoLook betrieben werden, da die Firmware des Nikon Scanners nicht erkannt wird.